Eingebettet in smaragdgrüne Berge und geprägt von einer jahrhundertealten Geschichte ist Chiang Mai eine Stadt, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Einst Zentrum des Lanna-Königreichs, zieht die «Rose des Nordens» heute Reisende aus aller Welt in ihren Bann. Gleichzeitig ist sie die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Chiang Mai.
Mit ihren farbenprächtigen Tempeln, den pulsierenden Nachtmärkten und der entspannten und zugleich lebendigen Atmosphäre ist sie für viele Reisende ein «Muss» auf der Bucketlist. Etwa 1,5 Flugstunden von Thailands Hauptstadt entfernt - Richtung Norden - ist sie stündlich von Bangkok aber auch aus weiteren Regionen des Landes leicht erreichbar.
Wo schon am frühen Morgen die Mönche in ihren orangefarbenen Gewändern, den sogenannten Kesas, durch die Straßen ziehen und die Luft nach einem exotischen Mist aus frischem Jasmin und würzigem Streetfood duftet, befindet man sich im Herzen einer Großstadt voller Geschichte, die immer wieder neu erzählt wird.
Von kunstvollen Tempeln, einladenden Cafés, Bistros, Bars und Restaurants über eine interessante Künstler*innen-Szene bis hin zu spannenden und wuseligen Nachtmärkten präsentiert sich Chiang Mai als ein Ziel, das entdeckt, erlebt und gefühlt werden will.
Nur wenige Schritte vom geschäftigen Treiben der belebten Marktgassen entfernt, liegen am Ufer des Flusses Mae Nam Ping kleinere und größere Restaurants und Bars, die vor allem abends bei stimmungsvoller Beleuchtung zum Verweilen und Genießen einladen.
Hier wie an vielen anderen Orten der Stadt finden sich Reisende in Szenerien wieder, die auch in Europa spielen könnten. Beim Abendessen am Mae Nam Ping fühlt sich so mancher Tourist an die Seine in Paris mit Blick auf die vorbeifahrenden Bateaux Mouches erinnert, während der Duft der frisch zubereiteten thailändischen Köstlichkeiten jedoch keinen Zweifel daran lässt, wo man sich tatsächlich befindet.
Diese Stadt ist besonders. Bei aller Geschäftigkeit strahlt sie eine wohltuende Ruhe aus. Und so ist ein Aufenthalt hier, nach dem Besuch der Hauptstadt Bangkok fast schon so etwas wie eine kleine Landpartie. Die Luft ist nahezu sauber, der Blick über die Dächer fängt viel Grün, Hügel und die gewisse Stimmung der Exotik ein.
Während wir diese besondere Destination weiter erkunden, residieren wir an einem ebenso beeindruckenden Ort, von dem wir Ihnen in dieser Reportage berichten möchten.
Ein charmantes Hideaway, nur wenige Gehminuten vom Flussufer entfernt, eingebettet in ein kleines Wohnviertel namens Wat Gate, umgeben von Kunstgalerien und kleinen Cafés, mit Geschichte und einem besonderen, exklusiven Charakter - das 137 Pillars House.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!
Herzlich, Ihr
Martin V. Sampedrano Gonzalez
Editor
137 Pillars House Chiang Mai
Dieses Anwesen erzählt eine bewegte Geschichte, die bis in die Kolonialzeit zurückreicht. Einst Sitz der britischen Handelsgesellschaft «The Borneo Company» mit einer spannenden Historie, empfängt es heute als luxuriöses Suiten Boutique Hotel anspruchsvolle und ruhesuchende Gäste aus aller Welt. Herzlichkeit, Aufmerksamkeit und Privatsphäre werden hier besonders großgeschrieben.
Unser Aufenthalt beginnt bereits am Flughafen von Chiang Mai. Kurz nach der Landung werden wir vom freundlichen Hotelpersonal in Empfang genommen und zur bereitstehenden BMW-Limousine begleitet, die uns zu unserem Zuhause auf Zeit bringt. Nur 30 Minuten durch den dichten Verkehr der Stadt führt die Fahrt vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten und interessanten Ecken, die während des Aufenthaltes erkundet werden. Mitten im beschaulichen Viertel Wat Gate erreichen wir die weißen Mauern, auf denen die Aufschrift «137 Pillars House» bestätigt, dass wir unser Ziel erreicht haben. Ab diesem Moment beginnt die Zeit ein wenig langsamer zu laufen, denn während am Flughafen und auf den Straßen das Leben nicht nur hektisch, sondern auch laut ist, herrscht hier eine wohltuende, entschleunigende Ruhe, die sofort spürbar wird.
Empfangen und begleitet von zuvorkommenden Gastgeber*innen durchschreiten wir das stilvolle Eingangstor und betreten damit eine Oase inmitten der Stadt. Die prächtige Rezeption des nur 30 Suiten umfassenden Hotels präsentiert sich offen gehalten in Form eines freistehenden Pavillons.
Die hochwertige Holzkonstruktion, die hohen Decken, die sich im Wind drehenden Deckenfächer und die über Kopf verlaufenden Schubladen als Wanddekoration prägen das Ambiente des von Wasser umgebenen Empfangs- und Rezeptionsbereiches. Herrschaftlich und stilvoll wird auch der Check-in zelebriert, an den sich eine geführte Besichtigung des Anwesens anschließt. Geführt vom persönlichen Butler durchschreiten wir eine prachtvolle, sattgrüne und blühende Gartenanlage. Die üppige Vegetation umspielt die architektonisch reizvollen Gebäudekomplexe, die sich rund um das Zentrum des Anwesens gruppieren, dem historischen Herrenhaus mit den 137 Pfeilern, auf denen es steht. Hier befinden sich unter anderem der elegante «Parlour» Salon. Prachtvoll verzierte Holzdecken, mit Ornamenten bestickte Teppiche und hochwertiges, teilweise antikes Holzmobiliar, bespannt mit türkisfarbenen Stoffverzierungen treffen auf historische Dekorelemente wie Vasen, Spiegel, Bilder und Lampen.
Der Parlour ist ein Treffpunkt und Rückzugsort für Gäste, die bei einem anregenden Gespräch mit einer wohltuenden Tasse Tee den Blick hinaus auf die Gartenanlage genießen und dabei eine entspannte Zeit verbringen. Angrenzend an die Lounge befindet sich die «Jack Bain’s Bar», die nach dem Sohn des ehemaligen Managers der «The Borneo Company», William Bains, benannt wurde, der auch später einer der Besitzer des heute weltweit bekannten Teakholzhauses wurde. Auch hier, geprägt von den hölzernen Wand- und Deckenelementen und dem Blick auf die in Porträts gefassten Vorbesitzer, können sich die Gäste von weither an der Kunst der klassischen Cocktailzubereitung und dem Genuss der besten Spirituosen erfreuen.
Nach einem Aperitif am Abend lädt das gegenüberliegende fine dining Restaurant «Palette» zu kulinarischen Erlebnissen ein. Der exklusive Raum ist Zentrum feinster Tischkultur. Neben klassischen Gerichten aus der lokalen, thailändischen Küche werden zudem westliche Spezialitäten zubereitet. Anspruchsvolle Gourmets erwartet ein elegantes Ambiente, welches durch den aufmerksamen und professionellen Service der herzlichen Gastgeber*innen abgerundet wird. Eine Reservierung ist in jedem Fall zu empfehlen.
Ein weiterer kulinarischer Mittelpunkt ist der «Dining Room», der zum Frühstück einlädt. Ob im herrschaftlichen Inneren, auf den zentral positionierten Himmelsofas oder auf der Terrasse mit Blick in den Garten, hier genießen Hausgäste ein wohltuendes Frühstück. Von klassischen Eierspeisen über asiatische Frühstücksgerichte bis hin zu süßen Verführungen aus der Patisserie und frischen Saftkompositionen lädt die Auswahl zum kulinarischen Start in den Tag ein.
Unterhalb des Haupthauses befindet sich der kleine, aber sehr gut ausgestattete Fitnessbereich des Hotels. Zwischen den namensgebenden Pfeilern (Pillars) trainieren fitnessbewusste Gäste an hochwertigen und hochmodernen Cardiogeräten der Firma Technogym, während der Blick durch die Glasscheiben auf das angeschlossene Hausmuseum fällt. Hier lässt sich in verschiedenen Vitrinen und anhand zahlreicher Bilder, Schriftstücke, Stammbäume und Illustrationen die Geschichte des Hauses und des späteren Hotels detailliert nachvollziehen.
Ein Aufenthalt in einer der 30 luxuriösen Suiten des 137 Pillars House ist etwas ganz Besonderes. Die exklusiven Unterkünfte verteilen sich auf die verschiedenen Gebäudeteile und bieten zwischen 70 und 135 Quadratmeter Wohnfläche. Unsere «Rajah Brooke Suite» gehört zur kleinsten Kategorie und besticht durch ein äußerst stilvolles Interieur. Geprägt durch das zentral positionierte King-Size-Bett im Hollywood-Stil mit vier großzügigen Pfosten sorgen zudem viele kleine Details für ein exklusives Wohn- und Wohlgefühl. Elegantes Mobiliar, Stuck an den Decken, hochwertiger Parkettböden, Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle und besonders bequeme Kissen und Decken begeistern. Beeindruckt schon der Wohn- und Schlafbereich, so rundet das durch Schiebetüren abgetrennte Ankleide- und Badezimmer das Wohnerlebnis in luxuriöser Perfektion ab. Neben Doppelwaschbecken, freistehender Badewanne und separater Dusche macht der private, uneinsehbare Außenbereich mit Freiluft-Dusche fast sprachlos. Die Großzügigkeit dieser Residenz wird nur noch durch die vom Schlafbereich aus begehbare Terrasse mit Sommerbett, Tisch und Schaukelstuhl ergänzt. Hier, mit Blick auf den wunderschönen Garten, lässt es sich tagsüber und abends exklusiv entspannen.
Mit rund 75 Quadratmetern Wohlfläche bietet die «East Borneo Suite» Platz für bis zu 3 Personen, gefolgt von der «D. F. Macfie Suite» mit 80 Quadratmetern und Platz für bis zu 4 Personen. Die «William Bain Terrace Suite» mit 100 Quadratmetern und die «Louis Leonowens Pool Suite» zählen mit jeweils 100 und 135 Quadratmetern zu den größten Unterkünften des Hotels. Die Ausstattung aller Suiten ist bis ins Detail stimmig und führt die Gäste auf eine exklusive Zeitreise in eine moderne Interpretation vergangener Wohnkultur der Superlative.
Ein besonderes Detail am Abend sind die charmanten «Gutenachtgeschichten», die die Gäste auf ihren Nachttischen vorfinden.
Generell ist der aufmerksame, aber diskrete Umgang des Personals mit den Gästen ein besonders hervorzuhebender Aspekt dieses Hauses. Neben dem klassischen Personal stehen den Gästen die Dienste der eigenen Butler zur Verfügung. Diese kümmern sich auf Wunsch rund um die Uhr um die Bedürfnisse, Wünsche und Fragen ihrer Gäste. Wer möchte, kann per WhatsApp in Verbindung stehen, spontane Termine im Spa oder Restaurant buchen oder aber auch Taxis für Ausflüge in die Stadt oder zu den umliegenden Tempelanlagen planen - bequem vom Liegestuhl am Pool, vom Zimmer oder von unterwegs aus.
Resümee
Dieses intime Luxushotel ist ein Ort voller Leidenschaft und Hingabe – ideal für anspruchsvolle Reisende, die außergewöhnlichen Service, Luxus, Exklusivität und Raum zu schätzen wissen.
Wenn Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, noch etwas mehr über die bewegende Geschichte dieses Hauses erfahren möchte, lade ich Sie sehr gerne dazu ein, diese im nachfolgenden Textbeitrag zu entdecken.
Herzlichst, Ihr
Martin V. Sampedrano Gonzalez
Die Geschichte des 137 Pillars House, Chiang Mai*
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg kehrte das Unternehmen nach Nordthailand zurück, verkaufte aber seinen Hauptsitz in Chiang Mai an den bereits erwähnten William Bain. William war ein in Harrow ausgebildeter Schotte, der im Alter von 23 Jahren vor den Erwartungen seiner Familie nach Thailand floh, wo er in das Unternehmen eintrat und bis zum Geschäftsführer aufstieg. Er heiratete ein einheimisches Mon-Mädchen, und gemeinsam zogen sie eine Familie mit zwei Töchtern und zwei Söhnen auf. Sohn Jack trat in die Fußstapfen seines Vaters, indem er in das Unternehmen eintrat und seine eigene Familie auf diesem Gelände gründete.
Das jüngste Kapitel in der langen und sagenumwobenen Geschichte dieses einzigartigen Hauses begann 2002, als die in Bangkok geborene Panida Wongphanlert im Urlaub nach Chiang Mai kam und sich in das Haus verliebte, das bei den Einheimischen als «Baan Dam», was übersetzt «Schwarzes Haus» bedeutet, bekannt war. Panida Wongphanlert sagte: «Wir waren auf den ersten Blick von dem 137 Pillars House fasziniert. Als wir die wahre, faszinierende Geschichte dieses Anwesens und der Borneo Company erfuhren, wussten wir, dass unsere Familie dieses Stück thailändischer Geschichte mit der Welt teilen sollte».
Dies war der Beginn einer wunderschönen Hotelgeschichte.
*Übersetzter und von uns überarbeiteter Textbeitrag des Hotels zur Geschichte des 137 Pillars House Chiang Mai.
Bildnachweise / Fotos dieser Reportage: 137 Pillars House Chiang Mai, Martin V. Sampedrano Gonzalez
Ein besonderer Dank gilt: Anne Arrowsmith, Hoteldirektorin, Lee Sutton, Dynamic PR, Singapore